W
u n d e r w a
l d (früher Wunderwalt,
Wunderwaldt u. ä.), ev. luth. Geschlecht der Gegend südlich von
Freiberg/Sachsen, ausgehend von Colmnitz b. Freiberg und dort 1515 zuerst
beurkundet, aber wahrscheinlich schon länger am Ort ansässig, Schon 1528
teilen vier Brüder ihr väterliches Gut. Die Nachkommen hatten fast
ausnahmslos große Höfe (Pferdegüter) und wandten sich z. T. schon früh
fort. So gegen 1570 nach Pretzschendorf, vor 1589 nach Cunnersdorf, im
17. Jahrhundert nach Arzberg b. Torgau, 1670 nach Niederbobritzsch und
1696 nach Gadebusch/Mecklenburg und von dort nach Wesel/Rhein. In
Colmnitz und Nieder-bobritzsch wohnen heute noch Wunderwalds. Im 19. und
20. Jahrhundert Verbreitung über ganz Sachsen westlich der Elbe und über
ganz Deutschland. Ferner nach der Schweiz, USA, Australien, Brasilien.
Gegenwärtig leben über 250 erfasste Wunderwalds. Es werden auch
Familientage gehalten, obgleich ein Familienverband im juristischen
Sinne nicht besteht.
Das
Wappen wurde Weihnachten 1963 angenommen und darf von allen Nachkommen
des seit 1515 beurkundeten Colmnitzer Stamme geführt werden.
Seine Begründung: Das steigende Roß ist in den
Siegeln der zu den Stammreihen gehörigen Erb-, Lehn- und Gerichtsherren
Joh. Christoph W. (1714-1794) und Carl Christlieb W. (1756-1834) auf
Rothenfurth bei Freiberg entnommen. Andere Glieder des Stammes waren
schon im 16. Jahrh. Richter auf Erbgerichtsgütern. Deshalb die rote
Schwurhand. Die Farben Schwarz und Gold sind die Farben der
Marktgrafenschaft Meißen und die alten sächsischen Wappenfarben.
Beschreibung (heraldisch) des Wappens: Im
goldenen, auch gelben Schilde ein von links auf einen im rechten
Schilddrittel aufgerichteter roter Richterstab mit Schwurhand
zuspringendes schwarzes Roß. Auf dem Helm (mit schwarz-goldenen Decken)
ein aus der Helmdecke wachsendes schwarzes Roß.
Die
Veröffentlichung des Wappens in der Wappenrolle ist z. Z. nicht
möglich.
Crimitschau, im Februar 1964
Dr. Alfred Lindner, Archivar und Genealoge a. D.
Ergänzung der Beschreibung
Friemar, den 12.12.1969
Lothar Wunderwald
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